Cammino Toscano
Es gibt doch den Camino di Santiago de Compostela!? Eben! – Wir möchten keinen lauten Rummel und keinen volksfestähnlichen Wettbewerb unter Pilgern.
Auf dem Cammino Toscano wird zwar durchaus gelacht und in der Toscana kulinarisch als Asket zu leben, wird auch nicht angestrebt. Gleichwohl, der Cammino Toscano führt Sie jeden Tag in die Stille.
Sie finden Zeit, sich abseits von Tageshektik und Ferienengagements über Themen, die Sie beschäftigen, Gedanken zu machen. Sie können sich mit einem nicht betroffenen, neutralen Sparringspartner über Probleme austauschen, nach Lösungen suchen und deren Umsetzung andenken.
Der Cammino Toscano kann dazu beitragen, Distanz zu schaffen, Kräfte aufzubauen, Mut zu entwickeln und Sicherheit für die Weichenstellung zu gewinnen.
Der Cammino Toscano wird nach individueller Absprache durchgeführt, in der Regel während Mai und Juni bzw. während September und Oktober.
Der Weg nach innen in einer offenen Landschaft
In einer Landschaft, die wie eine Metapher für das Leben auf einsamen Wegen über Hügel und durch Täler führt und dabei immer neue Aussichten in die Weite freigibt, durchwandern wir in einer Woche vorwiegend auf Feldwegen und Trampelpfaden die nördliche Toscana von Florenz bis Siena und auf Wunsch auch darüber hinaus.
Unser äusserer Weg führt nach Süden: von Florenz nach Impruneta, nach San Casciano in Val di Pesa, Badia a Passignano, nach Greve und Panzano, über Pietrafitta nach Castellina in Chianti und über Fonterutoli nach Quercegrossa und schliesslich nach Siena.
Dabei ist Eile das Letzte, was wir uns antun wollen. Der Weg nach innen braucht Zeit, und die nehmen wir uns! Wir haben Zeit, die Inspiration wirken zu lassen.
Wir brauchen Zeit, um uns von Störendem zu trennen. Wir nehmen uns Zeit, um uns auf unsere Fragen zu konzentrieren, uns entsprechend den individuellen Wünschen auszutauschen und Lösungsmöglichkeiten zu entwerfen.
Fragen
Voraussetzung für einen erfüllenden Cammino ist das Finden der richtigen Fragen. Vielleicht kennen Sie bereits die Themen, denen Sie auf dem Cammino Toscano nachgehen möchten.
Oder Sie gehen einfach auf den Cammino in der Erwartung, dass sich Ihnen die wichtigen Fragen in der Ruhe ohnehin stellen werden. Vielleicht kennen Sie auch schon die möglichen Antworten auf Ihre Fragen und Sie haben vor allem ein Umsetzungsproblem.
Vieles kann Gesprächsthema sein: Was stört mich, was will ich ändern und wie gehe ich dabei vor? Welche Hindernisse sehe ich? Lohnt sich der Aufwand? Werde ich dadurch langfristig glücklicher? Was bedeutet eigentlich Glück für mich? Was macht in meinem Leben Sinn? Was macht derzeit Sinn? Was bedeutet für mich Erfolg? Wen betreffen meine Fragen und meine Antworten auch noch? Was könnten sie bei den Betroffenen auslösen? Wie stelle ich mich dazu, und wo setze ich Grenzen? Wo lasse ich’s geschehen, und was bedeutet dies für mich?
Rollen und Regeln
Vor jedem Cammino findet ein persönliches Gespräch mit ihrer Wegbegleiterin Gabi Schenkel statt. Ziel ist es dabei zu klären, ob der Cammino Toscano geeignet ist, Ihnen den erwarteten Nutzen zu bringen.
Während dem Cammino ist sie Ihre Sparringpartnerin und steht Ihnen zu jeder Zeit für Gespräche zur Verfügung. Ihre Rolle ist neben der der Reiseleiterin in erster Linie jene einer Fragenstellerin und Inspiratorin.
Feedback und Ratschläge gibt sie nur dann, wenn Sie es von ihr ausdrücklich wünschen. Sie selber bestimmen jedoch über alle Faktoren Ihrer Entwicklung. Dieser Grundsatz wird auch von allen Gruppenmitgliedern unter sich respektiert, falls mehrere Teilnehmende unterwegs sind.
Wenn jemand für eine gewisse Zeit gar nicht angesprochen werden möchte, gehört dies als Normalität zum Verlauf des Cammino Toscano.
Es gibt Eckpunkte, mit denen sich jedermann einverstanden erklären muss. Dazu gehören die Reiseroute und der Tagesablauf, der Tagesbeginn, das Innehalten an einigen Ruheplätzen und die Bereitschaft, an individuellen Übungen teilzunehmen.
Der Cammino Toscano findet in der Regel mit einem einzelnen Teilnehmenden statt. Es besteht auch die Möglichkeit das Chianti in Gruppen auf andere Weise zu erleben, als auf einer gewöhnlichen Wanderung. Gruppendynamik wird dabei nur insoweit beachtet, als kein Teilnehmender auf seiner Reise durch andere gestört werden soll. Und was sich auch immer während des Cammino ereignet, es bleibt Teil der Diskretion der Teilnehmenden.
Der Cammino Toscano ist kein Leistungsmarsch. Dennoch ist eine physische Fitness mit der Fähigkeit, während einer Woche rund vier Stunden pro Tag wandern zu können, Voraussetzung, damit die Auseinandersetzung mit den inneren Themen nicht verdrängt wird.